Plädoyer für die Schaffung eines One-Health-Ministeriums
In einer Kolumne auf Seite 33 der Juli 2024-Ausgabe des Magazins «La Revue du Trombinoscope»* schlägt die Professorin Aloïse Quesne** erstmals die Schaffung eines One-Health-Ministeriums vor. Eine Reformierung des Gesundheitsrechts in Richtung One Health werde immer wieder erschwert durch die scharfe Trennung zwischen den zahlreichen Ministerien, die sich entweder mit Humangesundheit/ Tiergesundheit oder mit Umweltschutz beschäftigen. Langfristig stellt sich Quesne ein vereinigendes Gesundheitssystem (Humangesundheit, Tiergesundheit, Gesundheit der Biosphäre) u. a. so vor, dass es einen Beruf mit der Bezeichnung (und damit eine einheitliche Ausbildung zum) «Arzt» gäbe, unter dem sich wiederum die Spezialisierung auf Human- oder Veterinärmedizin vollzieht. Auch sollte es laut Quesne Gesundheitszentren geben, die Human- sowie Veterinärabteilungen unter einem Dach vereinen. Als erster Schritt in diese Richtung einer Verbindung der Gesundheitswelten könnte aber die Ernennung eines «One-Health-Ministers» dienen.
* «La Revue du Trombinoscope» ist eine monatlich erscheinende französische Fachzeitschrift, die über aktuelle, politische Themen berichtet und sich – auf nationaler (FR) sowie auf EU-Ebene – vor allem an Ministerpräsidenten, Senatoren, Ministerien, hochrangige Verwaltungsbehörden, politische Institutionen und Presseagenturen wendet.
** Aloïse Quesne ist Dozentin des Privatrechts und Inhaberin des Lehrstuhls für «Innovation» an der Universität Évry Paris-Saclay sowie Mitglied des IUF (Insitut Universitaire de France).