Türkei: Neues Gesetz zur Regulierung von Strassenhunden
Presseberichten zufolge hat das türkische Parlament heute ein umstrittenes neues Gesetz verabschiedet, durch das Millionen von streunenden Hunden eingefangen und in Tierheimen untergebracht werden sollen. Das Gesetz sieht vor, dass die Gemeinden streunende Hunde von den Strassen entfernen und in Tierheimen unterbringen. Hunde, die aggressives Verhalten zeigen oder an unheilbaren Krankheiten leiden, werden eingeschläfert. Zuvor waren die Gemeinden verpflichtet, Strassenhunde zu kastrieren und zu impfen und sie dann an ihren ursprünglichen Standort zurückzubringen. Das neue Gesetz sieht ausserdem vor, dass die Gemeinden einen bestimmten Prozentsatz ihres Jahresbudgets für die Rehabilitation von Tieren und den Bau von Tierheimen bereitstellen müssen. Die Gemeinden haben bis Ende 2028 Zeit, neue Tierheime zu bauen und bestehende zu modernisieren. Ausserdem sieht das Gesetz Gefängnisstrafen von bis zu zwei Jahren für Bürgermeister vor, die das Problem der streunenden Hunde nicht angehen. Tierschützer befürchten, dass dies dazu führen könnte, dass viele Hunde getötet werden oder in verwahrlosten, überfüllten Tierheimen landen. Die wichtigste Oppositionspartei der Türkei plant, das Gesetz vor dem Obersten Gerichtshof des Landes anzufechten.